Jungschar- und Jugendforum 2016
Das Jungschar- und Jugendforum 2016 stand unter dem Motto „Zum bunten Adler – Bei uns wird gastfreundschaft groß geschrieben“.
Die Katholische Jungschar und Jugend der Diözese Innsbruck organisiert jährlich in Kooperation mit der youngCaritas Tirol diese Fortbildungsveranstaltung.
Bei einem Planspiel der „Plattform Rechtsberatung“ konnten die Teilnehmer/-innen selbst erfahren, wie es ist, wenn man in Österreich um Asyl ansucht. In fünf Stationen bekamen sie einen Einblick in das komplexe Rechtsystem.
Bei der anschließenden Reflexion wurden Detailfragen zum Asylverfahren geklärt. „Ich war erschüttert, wie hilflos und ohnmächtig ich in der Rolle als Asylwerber war“, so Matthias Seidl, einer der Teilnehmer. „Man kann sich den Stress in einem Erstaufnahmezentrum wohl kaum vorstellen“, meint Eva Tollinger, die eine Beamtin mimte.
Anschließend hatten die Teilnehmer/-innen die Möglichkeit sich in vier Gesprächsrunden mit Menschen auszutauschen. Diese sind von Alltagsdiskriminierung, Migration und Flucht selbst betroffen oder arbeiten in diesen Bereichen
Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der Fragen „Was können wir konkret tun?“ Und „wie kann es in unsere Arbeit mit Kindern und Jugendlichen einfließen?“ In drei Workshops konnten die Teilnehmer/-innen ein Anti-Stammtischparolen-Training der katholischen Jugend absolvieren oder sich Praxistipps für ihre Arbeit mit Kindern von der Jungschar oder mit Jugendlichen von der youngCaritas geben lassen. „Es war faszinierend festzustellen, wie leicht man selbst in die Falle tappt und zur Verbreitung von Gerüchten und Vorurteilen beiträgt“, gesteht Maria Rhomberg, „da müssen wir uns alle bei der Nase nehmen.“
Zum Abschluss beteiligten sich alle Teilnehmer/-innen an der Aktion „Leben retten“ (lebenretten.sternsinger.org). Die Kernbotschaft der Aktion lautet: "Wir wollen nicht, dass Menschen auf der Flucht im Mittelmeer sterben!" Dazu gestalten Kinder und Jugendliche Holzplanken mit Botschaften und Wünschen. Diese werden zu einem Boot zusammengebaut und am 20. Juni 2016, dem Weltflüchtlingstag, Politikern in Europa übergeben werden.
Alle waren sich einig, dass jede und jeder Einzelne etwas verändern kann. Eine Basis dazu haben wir mit dem diesjährigen Forum gelegt.