Karfreitag im Seelsorgeraum

Die Liturgie am Karfreitag beginnt so, wie jene am Gründonnerstag endete: in Stille und der Altar bleibt leer und schmucklos.

Dieser Tag erinnert an das Leiden und Sterben Jesu Christi am Kreuz. Er ist geprägt von Stille, Besinnung und Trauer.

Die Liturgie des Karfreitags setzt sich aus drei Teilen zusammen: dem Wortgottesdienst, der Passion und den großen Fürbitten und der Kreuzverehrung.

Im ersten Teil, dem Wortgottesdienst, werden zwei Lesungen vorgetragen.

In der ersten, alttestamentlichen Lesung berichtet uns Jesaja vom Gottesknecht. Diesen bringen wir besonders mit Jesus in Verbindung: "Zu unserem Heil lag die Züchtigung auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe, jeder ging für sich seinen Weg. Doch der Herr ließ auf ihn treffen die Schuld von uns allen." Aber nicht nur das Leiden, sondern auch die Auferstehung – wie wir in diesem Text zwischen den Zeilen heraushören können – ist beim Gottesknecht bereits stellvertretend zu erblicken.
Die zweite Lesung aus dem Neuen Testament entstammt dem Hebräerbrief. Dort wird Jesu Wirken im Bild des Hohepriesters dargestellt: So wie jener am Großen Versöhnungstag durch ein Sühneopfer die Versöhnung zwischen Gott und den Menschen herbeiführte, hat auch Jesus Christus durch seinen Kreuzestod Gott und Mensch ein für alle Mal versöhnt, indem er sich selbst ganz hingab. 

Im zweiten Teil hören wir die Passionsgeschichte aus dem Johannesevangelium. Sie schildert ausführlich den Leidensweg Jesu. Danach folgen die großen Fürbitten für die Anliegen der Kirche, aller Menschen und der Welt.

Im dritten Teil steht das Kreuz im Mittelpunkt. Ein großes Kreuz wird vor den Volksaltar getragen, aufgestellt und enthüllt. Wir sind danach eingeladen, es zu verehren – durch eine Kniebeuge und eine Berührung. Diese Handlung und das Niederlegen einer Blume zeigen die Ehrfurcht vor dem Opfer Jesu.

Der Karfreitag ist ein stiller Tag der Erinnerung an das Kreuz – als Zeichen des Leidens und Sterbens Jesu. Er endet damit, dass der Leichnam Jesu ins Grab gelegt wird. Das Allerheiligst wird als Zeichen seiner Anwesenheit beim Grab ausgesetzt.

Karfreitag im Seelsorgeraum
Karfreitag in der Pfarre Hippach