Hll. Ingeniun und Albuin
Der Gottesdienst fand um 09:00 Uhr in der Pfarrkirche Hippach statt. Die Kirche war feierlich geschmückt, und viele Gläubige kamen, um gemeinsam den Gedenktag der beiden Heiligen zu begehen. Der Gottesdienst wurde mit schönen Kirchenliedern begleitet, die von der Chorgemeinschaft Hippach gesungen wurden. Pfarrer Piotr nahm Bezug auf das Leben der Heiligen und sprach deren Opferbereitschaft an, die auch heute als Inspiration für den eigenen Glauben dienen kann:
"Zwei Bischöfe, zwei gute Hirten, eifrig in ihrer Mission, treu der Lehre Christi, furchtlos im Bekenntnis des Glaubens, seine Verkündiger und Verteidiger, Förderer des Friedens. Heute feiern wir unser Patrozinium. In der Liturgie gedenken wir der heiligen Ingenuin und Albuin. Genau ihnen wurde unsere Pfarrkirche geweiht. Ihr Vorbild, die Geschichte ihres Lebens ist eine gute Gelegenheit, sich einiger wichtiger Sachen, Dinge bewusst zu werden. Auf ihre Fürsprache bitten wir zu Beginn dieser Messfeier um Gottes Erbarmen."
In seiner Predigt stellte Pfarrer Piotr die Frage, wie die Gläubigen von den Hll. Ingenuin und Albuin lernen können, in der heutigen Zeit Standhaftigkeit zu zeigen. Dabei ging er nicht nur auf historische Aspekte ein, sondern betonte die Bedeutung eines lebendigen Glaubens im Alltag. Der Gottesdienst sollte den Gläubigen nicht nur einen Rückblick auf die Geschichte der Heiligen geben, sondern auch einen Anstoß dazu bieten, wie man in schwierigen Zeiten im Glauben gestärkt bleiben kann:
"Gott, die Kirche – vor allem darauf weisen unsere Schutzheiligen hin, daran erinnern uns Ingenuin und Albuin immer wieder, immer gleich... Und wir? Was ist, wie klingt unsere Antwort? „Nicht jetzt“, „Ich habe zu tun“, „Ich habe viel wichtigere Dinge zu erledigen“... „Vielleicht ein anderes Mal, vielleicht eines Tages, vielleicht...“. Joseph Ratzinger schrieb in einem seiner Bücher: „Wo Gott als eine zweitrangige Kategorie betrachtet wird, die man wegen wichtigerer Dinge für eine gewisse Zeit oder überhaupt verwerfen kann, scheitern gerade diese vermeintlich wichtigeren Dinge“.
Die göttliche Vorsehung hat uns zwei Bischöfe, zwei gute Hirten als Schutz- als Kirchenpatrone geschenkt... Wie oft denken wir an sie? Rufen wir überhaupt ihre Fürsprache an? Vielleicht sollten wir hierherkommen, uns in eine Bank setzen und anfangen, ihre Statuen zu betrachten, unsere Heiligen um Rat zu fragen, um Hilfe zu bitten, von ihnen zu lernen, im Glauben auszuharren, Gott und seine Kirche zu lieben und gleich wie sie in dieser Kirche: immer in der Nähe des Tabernakels zu sein.
Das stimmt! Es ist keine leichte Aufgabe, besonders wenn man von einem weiteren Skandal hört, wenn man sich enttäuscht und betrogen fühlt, wenn es uns nicht gut geht, wenn wir das „Warum?“ nicht verstehen, wenn wir ohne die Hilfe anderer sind, allein, einsam, wenn es um uns herum so dunkel ist... Im heutigen Evangelium haben wir gehört, dass sogar die Apostel Zweifel hatten. Deshalb haben auch wir das Recht, sie zu haben... Aber wie sie, so sollen auch wir die Hoffnung nie aufgeben!"
Die Liturgie wurde mit einer Andacht vor dem Allerheiligsten und dem feierlichen eucharistischen Segen beendet.
Andacht:
O Jesus, unser König und Herr – wir glauben und bekennen, dass du in diesem weißen Stück Brot unter uns gegenwärtig bist. Wir bringen dir unsere Freude und Traurigkeit, unsere Sorgen und Probleme, unsere Leiden und Ängste. Sei uns gnädig! Mögen unser gemeinsamer Gesang, der vor deinem Thron schwebt, unser Gebet und die Fürsprache unserer heiligen Schutzpatrone für uns dein Erbarmen, deine göttliche Barmherzigkeit und deinen reichen Segen erwirken.
(Lied)
Herr und Gott, schau auf unsere Pfarrgemeinde und segne sie. Du hast die Heiligen Ingenuin und Albuin zu Boten des Friedens gemacht und durch sie den Reichtum deiner Gnade verkündet. Lass uns auf ihre Fürsprache im Glauben, in der Hoffnung und Liebe wachsen und schenke auch unserer Zeit deinen Frieden
Im Anschluss an den Gottesdienst versammelten sich die Gottesdienstbesucher zu einer kleinen Agape vor der Kirche.

Der Heilige Ingenuin
Leben:
Ingenuin war vermutlich von römischer Abstammung und amtierte von etwa 577 bis zu seinem Tod um 605 als Bischof von Säben. Sein Bistum erstreckte sich über weite Teile der ehemaligen Provinz Raetia secunda und lag in einer Zeit, in der das Gebiet zwischen Langobarden und Franken umkämpft war.
Während seiner Amtszeit nahm Ingenuin an der Synode von Marano in Aquileia (588–590) teil und war in Konflikte zwischen Papst Gregor den Großen und dem byzantinischen Kaiser Maurikios verwickelt. Er setzte sich für die Unabhängigkeit der Kirche von weltlichen Mächten ein und unterzeichnete 591 ein Dokument, in dem er sich im Kontext des Dreikapitelstreits gegen den Papst stellte.
Verehrung:
Ingenuin wird als Märtyrer verehrt, da er während seiner Amtszeit unter den Angriffen der arianischen Langobarden, der heidnischen Baiuwaren und der Slawen litt. Sein Gedenktag ist der 5. Februar. Er gilt als Schutzpatron der Bergbewohner und wird zusammen mit den Heiligen Kassian und Albuin als dritter Schutzpatron der Diözese Bozen-Brixen verehrt.
Seine Reliquien wurden zunächst in Säben beigesetzt und später um 990 in den Brixner Dom überführt. In Säben wurde 1982 ein Bischofsgrab entdeckt, das Ingenuin zugeordnet wird.

Der Heilige Albuin
Leben:
Albuin stammte aus Kärnten und gehörte dem Geschlecht der Aribonen an. Um 975 wurde er zum Bischof von Säben und Brixen ernannt. Während seiner Amtszeit setzte er sich für die Verbreitung des Christentums in der Region ein und förderte die Christianisierung der umliegenden Gebirgstäler. Er war ein treuer Anhänger der Kaiser Otto II. und Heinrich II. und erhielt von ihnen zahlreiche Lehen. Um 990 verlegte er den Bischofssitz von Säben nach Brixen und legte damit den Grundstein für die Geschichte der gleichnamigen Diözese.
Verehrung:
Schon bald nach seinem Tod wurde Albuin als Heiliger verehrt. Seine Gebeine wurden 1141 in den Dom nach Brixen übertragen, wo auch eine angeblich von ihm benutzte Kasel aufbewahrt wird. Sein Gedenktag ist der 5. Februar, an dem sowohl er als auch der Heilige Ingenuin gefeiert werden. Beide Heiligen gelten als Schutzpatrone der Diözese Bozen-Brixen.
