Die heilende Kraft der Hoffnung
Hoffnung ist ein wichtiger Faktor, wenn es um Krankheit und Heilung geht. Sie steht im Zentrum des diesjährigen Welttags der Kranken am Dienstag, 11. Februar 2025 – auch in der Diözese Innsbruck. Papst Franziskus widmet seine Botschaft diesmal der heilenden Kraft der Hoffnung. Er betont, dass die Hoffnung als Geschenk Gottes nicht nur Kranke berührt, sondern auch alle, die sie pflegen und begleiten. Diözesanbischof Hermann Glettler greift diesen Gedanken auf und ergänzt: „Hoffnung zeigt sich für Kranke und Leidende meist in kleinen, aber wertvollen Momenten – durch die Nähe pflegender und mitfühlender Menschen, durch eine tröstende Geste oder eine liebevolle Umarmung. Hoffnung beginnt meist damit, dass jemand die Last der Hoffnungslosigkeit auszuhalten hilft.“ Erst dann könne ein Wort, ein gemeinsames Schweigen und auch ein Gebet die Herzen der Menschen erreichen.
Hoffnung über das Sichtbare hinaus
Hildegard Anegg, Leiterin der Krankenhausseelsorge der Diözese Innsbruck betont, dass Hoffnung über das Sichtbare hinausgreife. Deshalb schützt sie gerade in scheinbar ausweglosen Situationen vor Resignation und Verzweiflung. "Es sind gerade die Zeiten des Verlustes der Gesundheit, der Konfrontation mit schweren Diagnosen, Zeiten des Krankseins, die zutiefst herausfordern und die es oft nur schwer oder gar nicht möglich sein lassen, voll Hoffnung und voll Vertrauen Gutes zu erwarten."
Aktuell engagieren sich in der Diözese Innsbruck neben 26 hauptamtlichen Krankenhausseelsorgerinnen und -seelsorgern sowie Priestern und Diakonen in den Pfarren 37 Ehrenamtliche in der Seelsorge mit Kranken. Insgesamt machen sie pro Jahr geschätzt über 37.000 Stunden Dienst am Krankenbett. Bischof Hermann hebt hervor: „Besonders kostbar ist zusätzlich zu allen Gesten menschlicher Verbundenheit die sakramentale Salbung mit Öl. Sie ist ein starkes Zeichen des Glaubens, um Menschen aufzurichten. Es ist eine Zusage von Gottes Nähe in einer Zeit, wo einem die Schönheit und Zerbrechlichkeit des Lebens deutlich vor Augen steht.“
Pilgerschaft der Hoffnung
„Wir Seelsorger und Seelsorgerinnen werden zu Pilgern der Hoffnung, weil wir kranke Menschen und ganz besonders auch deren Angehörigen an unserer eigenen Hoffnung teilhaben lassen dürfen“, ergänzt Anegg. Die regelmäßigen Besuche werden zu Pilgerwegen, die Krankenzimmer zu heiligen Orten. Es seien nicht die großen Worte, die helfen, Vertrauen ins Leben wiederzugewinnen, sondern vielmehr die einfachen Begegnungen von Mensch zu Mensch: "Wir Menschen können füreinander das spürbarste Zeichen der Hoffnung sein."
Papst Franziskus betonte in seiner Botschaft zum Welttag der Kranken die Dankbarkeit gegenüber allen, die sich um kranke Menschen kümmern: Ärzte und Ärztinnen, Krankenschwestern und -pfleger seien "Engel der Hoffnung", schrieb der Papst in seiner 3. Februar veröffentlichten Botschaft. Wo Menschen litten, lernten sie und andere zugleich zu hoffen, so Franziskus weiter. So entstünden "Orte des Teilens, der gegenseitigen Bereicherung". Es sei wichtig, die Bedeutung dieser "gnadenhaften Begegnungen" erfassen zu können, etwa das freundliche Lächeln des medizinischen Personals oder den dankbaren und vertrauensvollen Blick eines Patienten im Herzen zu bewahren.
Kärtchen der Hoffnung am Welttag
Am Welttag der Kranken schenken die Seelsorgenden in den Häusern der tirol-kliniken ein Blumen-Kärtchen mit der Botschaft: „Möge Hoffnung immer wieder neu aufblühen!“ Der katholische Welttag der Kranken soll für mehr Aufmerksamkeit für kranke Menschen sorgen sowie dankbar die ganzjährige Leistung des Gesundheitspersonals in den Mittelpunkt stellen.
In der Diözese Innsbruck gibt es im Heiligen Jahr 2025 eine Fülle von Initiativen und Einladungen, die den Schatz der Hoffnung vielen Menschen zugänglich machen. Konkrete Info dazu unter: www.dibk.at/heiligesjahr
