Festival-Seelsorge am Nova Rock 2022
In Zweierteams auf den Camping- und Caravanplätzen unterwegs, gab es viele Kontaktaufnahmen mit den Festivalbesucher*innen. Auch am fixen Standplatz der Festivalseelsorge zwischen der Hauptbühne und einer kleineren Nebenbühne waren bis in die frühen Morgenstunden immer junge Menschen anzutreffen, die mit den Teammitgliedern in lockere oder auch tiefschürfende Gespräche vertieft waren.
Zu Beginn von manchen Besucher*innen als Scherz angesehen - „Seid ihr echt?“ - kam es anschließend zu vielen tiefgehenden Gesprächen. Die Themen waren breitgefächert und reichten von Liebeskummer über psychische Überbelastung bis hin zu Suizid. Viele waren aber einfach nur dankbar und glücklich, dass es diesen besonderen Service gab. „Es gibt mir Sicherheit, dass es euch hier gibt. So weiß ich, dass, wenn ich Hilfe brauche, auch jemand da ist!“ bekräftigte ein Festivalteilnehmer.
Insgesamt wurden in den vier Festivaltagen 1584 Gespräche mit einer Länge von drei Minuten bis zu einer Stunde geführt, die ganz kurzen Begegnungen nicht mitgerechnet. Auch bei etlichen Notfällen konnten die Rettungskette in Gang gesetzt sowie die Betroffenen und deren Freund*innen begleitet und betreut werden.
"Gerade bei einem Festival mit über 220.000 Besucher*innen ist immer etwas los", betont Florian Baumgartner, österreichweiter Referent für Festivalseelsorge und erklärt weiter: "Klar, dass auch die Emotionen von Freude und ausgelassenem Feiern bis zu Überforderung oder psychischen Ausnahmesituationen an so einem Ort zusammenkommen. Hier kann die Festivalseelsorge mit ihrem offenen Gesprächsangebot für viele Menschen eine Anlaufstelle sein."
Im heurigen Festivalsommer werden Festivalseelsorgeteams noch am "Woodstock der Blasmusik", am "Electric Love", sowie erstmals auch am "Shut down" und am "Frequency" für die Festivalbesucher*innen als Ansprechpersonen vor Ort zur Verfügung stehen.