Glocken

"Freude diesem Ort bedeute, Friede sei das erst Geläute"

 

Glocke im Presbyterium

Die älteste Glocke stammt noch vom Vorgängerbau der heutigen Kirche, sie wurde 1704 von Bartlme Grassmayer gegossen und hängt bis heute die Presbyterium (bez. Josef Flir 1798). Die Inschrift der Glocke lautet:

Ecce Crucem Domini! Fugite partes adversae! Vicit Leo de tribu Juda, Radix David! Alleluia!

Sehet das Kreuz des Herrn! Fliehet ihr feindlichen Mächte! Gesiegt hat der Löwe vom Stamme Juda, Davids Sohn! Halleluja!

Diese Inschrift ist ein Gebet des Hl. Antonius, welches der Heilige einer armen Frau, die gegen die Versuchungen des Teufels Hilfe suchte, geschenkt habe. Dieses "Motto des heiligen Antonius" genannte Gebet ist ebenso auf der Basis des von Sixtus V. errichteten Obelisken auf dem Petersplatz eingemeißelt.

 

Glockenturm und Geläute

Der Glockenturm der Pfarrkirche imsterberg wurde 1828, also 36 Jahre nach dem Bau des Kirchenschiffs, erbaut. Von der Basis bis zur Kreuzspritze beträgt seine Höhe 37,5 m und ist damit das höchte Gebäude der Gemeinde. Bis zum Glockenstuhlboden sind innerhalb des Turms 91 Stufen zu erklimmen.

Das Geläut im Glockenturm, 4 Glocken, wurde am 31. August 1951 von Johann Grassmayr in Innsbruck gegossen. Die Glockenweihe fand am 14. Oktober 1951 statt.

  1. Ton "e"
    Gewicht: 1.121 kg
    Durchmesser: 1.210 mm
    Hauptbild: Herz-Jesu und Christus als Kreuzeskönig mit Maria und Johannes
    Inschriften: O Bundesherz vom Land Tirol, in deines Herzens heil'ger Hut, der Heimat Weh', der Heimat Wohl, und unserer Zukunft Schicksal ruht. Drum geloben wir auf's Neue, Jesu Herz dir ewige Treue.
    Patin: Irma Konrad
  2. Ton "g"
    Gewicht: 629 kg
    Durchmesser: 1.010 mm
    Hauptbild: Pieta und Schutzmantelmadonna
    Inschriften: Wenn meine Töne zum Himmel erschallen, sei aus den Klängen das eine gehört: Ein treues Gedenke für die, die gefallen, ein Dank für die, die uns wiedergekehrt. Maria voller Güte uns alle Zeit behüte. Den Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege gewidmet.
    Patin: Maria Schnegg (Lehrerin)
  3. Ton "a"
    Gewicht: 444 kg
    Durchmesser: 900 mm
    Hauptbild: Hl. Schutzengel
    Inschriften: Zum Heiland die Hirten rief Engelsgesang, zum Heiland ruft jetzt euch der Glockenklang! O Heiliger Schutzengel beschütze Heimat und Flur.
    Patin: Regina Schnegg
  4. Ton "c"
    Gewicht 265 kg
    Durchmesser: 750 mm
    Hauptbild: Hl. Josef mit Jesuskind
    Inschrift: St. Josef, o verlaß uns nicht, wenn einst im Tod das Auge bricht.
    Patin: Veronika Zangerle

In den Jahren 1961/1962 wurde das elektrische Geläute installiert und der gesamte Glockenstuhl im Jahre 2007 durch eine Stahlkonstruktion verstärkt.

 

 

Warum sind die aktuell im Glockenturm hängenden Kirchenglocken erst 1951 gegossen und geweiht worden, wenn doch der Glockenturm schon seit 1828 steht?

Der Grund dafür liegt in den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts und dass die Bronze, aus der die Glocken gegossen sind, als kriegswichtiges Material festgelegt wurde. Die Glocken aus der Imsterberger Pfarrkirche mussten daher zuletzt für den „Endsieg“ des Deutschen Reiches vom Turm geholt werden. Sie wurden sodann mit unzähligen weiteren Kirchenglocken aus Deutschland und den besetzten Gebieten, Bronzedenkmälern und Altmetall der Kriegsindustrie zugeführt, eingeschmolzen und Kriegsgerät daraus gegossen. Es gibt dazu den Begriff der „Glockenfriedhöfe“, an welchen die Glocken auf deren Einschmelzung warteten. Dazu sind unter [https://de.wikipedia.org/wiki/Glockenfriedhof] sowie [https://www.katholisch.de/artikel/18653-kirchenglocken-fuer-hitler] weiterführende Informationen zu dieser an sich weiteren traurigen Seite von Kriegen zu finden. 

Nicht selten kam es vor, dass mutige Menschen die eine oder andere Glocke unter Lebensgefahr in Sicherheit brachten und vor den Kriegsherren in Heustöcken, in Kiesgruben, auf Berghütten usw. versteckten.