Ausstattung und Einrichtung

 

Ausgestaltung

Das Gewölbe, die Fensterlaibungen, die Stirnseiten des Triumpfbogens und die Chorwände sind mit zartfärbiger, frühklassizistischer Dekorationsmalerei versehen:
Stuckdekorationen, Blütengirlanden, Heilig-Geist-Taube, Herz-Jesu und Herz-Mariae (letztes Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts; 1951 von Übermalungen der Brüder Kärle von 1870/73 freigelegt) sind zu sehen. In den Fensteröffnungen sind stark färbig gehaltene Glasmalereien mit Szenen aus dem Marienleben (von SO nach NO): Verkündigung, Heimsuchung, Anbetung der Hirten, Darstellung der Tempel, der 12-jährige Jesus im Tempel, Kreuzigung, Himmelfahrt Mariens, Krönung Mariens (1947/48). Diese stammen vom Künstler Arthur Hecke aus Reutte.                                                        

 

Altäre

Die historischen Hoch- und Seitenaltäre wurden 1872 von Matthias Thurner aus Imsterberg erbaut.

Hochaltar

  • Antependium (Unterbaus des Altares, auch Stipes genannt): Christus und 4 Ordensheiligen, 1872 von Anton Rüscher aus Bezau geschaffen, der auch die 4 hl. Kirchenväter der Predellennischen schuf.
  • Seitenfiguren: Hl. Johannes Ev. und Maria Magdalena, 1873 von Engelbert Kolb aus München.
  • Altarbild: Anstelle eines 1873 von Johann Kärle gemalten Hochaltarblattes (Beweinung-Christi; heute hinter dem Hochaltar über der Sakristeitüre), ist ein spätgotisches Vesperbild am Hochaltar aufgestellt (I.V. 15. Jhd.; ursprünglich aus der alten Wiltener Pfarrkirche kam es als Geschenk 1796 nach Imsterberg). Nach der Restaurierung 1870/73 bis zum Jahre 1889 war es in der Totengruft unterhalb der Sakristei aufgestellt und kam dann, von Anton Winkler aus Innsbruck restauriert und u.a. mit Nimben (Heiligenschein) ergänzt, wieder auf den Hochaltar.

linker Seitenaltar

  • Predella (kunstvoll bemalter oder geschnitzter Sockel): mit barocken Reliefs der Geißelung und der Dornenkrönung
  • seitliche Figuren: Hl. Elisabeth von Thüringen und Cäcilia (1871 von E. Kolb)
  • Altarblatt: Hl. Schutzengel (1872 von Johann Kärle)

rechter Seitenaltar

  • Predella: Hl. Johannes Baptist und Josef (von A. Büscher)
  • seitliche Figuren: Hl. Nikolaus und Martin (1871 von E. Kolb)
  • Altarblatt: Hl. Johannes von Nepomuk (1872 von Johann Kärle)

 

Weitere Ausstattung

Historische Beichtstühle

Die beiden Beichstühle wurden 1870/73 von Martin Thurner aus Imsterberg gebaut.

Kanzel

Auf der Kanzelbrüstung befinden sich die Prophetenfiguren von Jesaia, David, Moses, Jeremias und Daniel (1872 von A. Rüscher); auf dem Schalldeckel steht die Figur des hl. Paulus (Ende 18. Jh.).

Orgel

In den Jahren 1802/03 erhielt die Kirche eine Orgel mit 12 klingenden Stimmen von Orgelbauer Andreas Mauracher aus Fügen, die 1893 durch eine ebensolche der Gebrüder Mauracher, jetzt aus Salzburg, ersetzt wurde. Karl Reinisch aus Steinach hat sie 1931 instand gesetzt und teilerneuert, 1957 restaurierte Johann Pircher aus Steinach diese Orgel und erweiterte sie auf 16 klingende Stimmen, die nun auf zwei Manuale und Pedale verteilt sind. Das Haupt- und Pedalwerk stehen in einem klassizistischen Gehäuse mit fünf Feldern von 1803; das Rückpositiv (sichtbarer Teil der Orgel im Rücken des Organisten) ist mit einem Freipfeifenprospekt (freistehende Pfeifen ohne Gehäuse) ausgestattet.

Kreuzwegstationen

In der gesamten Kirche verteilt hängen dunkel gehaltene Ölgemälde aus der Zeit um 1800 im klassizistischen Rahmen und stellen die Leidensstationen Jesu dar.

Bildwerke

Im Presbyterium (Altarraum) sind zwei frühklassizistische Figurengruppen auf Podesten aufgestellt, welche den Schutzengel mit Kind und Raphael mit Tobias in eleganter Bewegung zeigen. Diese wurden um 1770 von Johann Schnegg aus Imsterberg gestaltet und kamen um ca. 1890 durch Einfluss des in Imsterberg gebürtigen Priesters Everist Schegg OFM, einem Nachfahren des Künstlers, in die Kirche von Imsterberg.

Kruzifix mit Mater dolorosa

Die schmerzhafte Muttergottes hängt an der Südseite des Langhauses und wurde um 1770 ebenfalls von Johann Schnegg erschaffen.

 

 

Wer war Johann Schnegg?

Der gebürtige Imsterberger, geb. am 27. Mai 1724, war ein sehr anerkannter Künstler und Akademieprofessor in Bayreuth und später preußischer Hofbildhauer. Das Geburtshaus von Johann Schnegg im Ortsteil Ried steht heute nicht mehr, nur eine an einer Mauer angebrachte Tafel erinnert heute noch an diesen großen Sohn des Dorfes. Weiterführende Informationen sind in Wikipedia [https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Schnegg] zu finden.