Wir freuen uns sehr darüber, dass zwei Jugendliche aus der Pfarre Imsterberg dieses Abenteuer wagen. Ein herzliches Dankeschön an Elena Kunz, die uns mit ihren Eindrücken die Begegnungstage und das Weltjugendtreffen miterleben lässt.

Tag 1
Portugal, wir kommen! In aller Früh (schon um 03:30 Uhr) ging es nach München und von dort weiter nach Porto. Im Moment befinden wir uns in einem Vorort von Porto, wo man uns dieses Pilgerpaket überreicht hat. Abendprogramm: Besuch eines Festivals. Aber das war nicht alles, was der 1. Tag zu bieten hatte: Am Abend tauchten wir gemeinsam mit zwei anderen Gruppen von Jugendlichen aus Brasilien und Polen, die ebenfalls in der Gemeinde Canelas untergebracht sind, in die portugiesische Esskultur mit dem Gericht Francesinha (eine Art von Sandwich) ein. Até breve!                              

Tag 2 + 3
Ausschlafen? Fehlanzeige! Der 2. Tag unserer Reise begann um 05:45 Uhr und führte uns nach dem Frühstück direkt nach Porto, um dort gemeinsam mit !20.000! anderen Jugendlichen aus aller Welt und dem Bischof von Porto einen Gottesdienst zu feiern. Der Nachmittag stand uns frei zu Verfügung - wir nutzten ihn, um uns Abkühlung am Strand zu verschaffen und das Festival mit seinen zahlreichen verschiedenen Acts und Sänger*innen auszukosten. "Hammerstimmung" mit viel Mittanzen und Mitsingen. Den Abend füllte eine Aufführung einer portugiesischen Tanzgruppe, die alle Weltjugendtage in Tänzen dargestellte, aus.Nach einer recht kurzen Nacht starteten wir mit einem Gottesdienst zusammen mit den Gruppen aus Brasilien und Polen, mit denen wir uns eine Unterkunft teilen, in den 3. Tag. Im Anschluss genossen wir ein gemütliches Picknick und lernten von den polischen Jugendlichen einen traditionellen Tanz ihrer Heimat - und im Gegenzug brachten wir ihnen den "Boarischen" bei.Den Rest des Tages verbrachten wir ausgelassen am Strand.                             

Tag 4
Auf nach Lissabon! Auf unserem Weg dorthin besuchten wir den Wallfahrtsort Fátima und besichtigten die dortige Kirche und eine kleine Kapelle. Bewegendster Moment des Tages: als Pilger*innen mitten unter unseren Gebeten begonnen haben, Marienlieder zu singen. Wundervolle Atmosphäre. In Lissabon sind wir - anders als geplant - nicht im Kindergarten, sondern nach kurzer "Quartierlosigkeit" in einer Turnhalle in der Diözese Lumina, wo wir liebevoll empfangen wurden, untergebracht. Nach unserer Ankunft in Lissabon konnten wir die Stadt bis 22:00 Uhr auf eigene Faust erkunden und erhielten dann unsere Pilgerpakete.                             

Tag 5
Ein Tag voll von Sehenswürdigkeiten und Sehenswürdigem! Heute begaben wir uns einen Teil des Tages auf die historischen Spuren von Lissabon. Von Nahem konnten wir das Denkmal der Entdeckungen – Padrão dos Descobrimentos –  mit seinen zahlreichen Entdeckern bewundern. Beeindruckend war allerdings auch die Ponte 25 de Abril, die nicht nur zufällig der Golden Gate Bridge ähnelt (gleiches Konstruktionsunternehmen). Am späten Nachmittag machten wir uns zum offiziellen Eröffnungsgottesdienst des Weltjugendtags auf. Geschlossene U-Bahnen, überfüllte Straßenbahnen und Gehsteige, Tausende von Jugendlichen auf den Straßen Lissabons, eine unbeschreibliche Stimmung – aber taucht selber ein! P.S.: Damit man sich die Dimension des Gottesdienstes auch nur ein wenig vorstellen kann: Über eine Viertelstunde haben uns Kommunionhelfer*innen passiert, um zum eigentlichen Hauptplatz zu kommen.                             

Tag 6
In der Früh trafen wir uns zum Rise-up-Meeting mit deutscher Katechese in unserer Gastgeberdiözese. Für heute war, nachdem wir eines der wichtigsten Wahrzeichen Lissabons bereits einige Male aus der Ferne bewundern durften, die bereits ersehnte Besichtigung der Christusstatue Cristo Rei geplant. Auch hier ist die Ähnlichkeit zur Cristo-Redentor-Statue in Brasilien nicht zufällig – nach Ende des 2. Weltkrieges wurde eine kleine Nachbildung ebenjener Statue für Lissabon gefertigt.                             

Tag 7
Spoiler: Papst Franziskus zum Greifen nah! ;) Mit einem Morgenlob, bei dem gemeinsam gesungen und musiziert wurde, starteten wir in den 7. Tag unserer Reise. Die Zeit danach stand uns frei zur Verfügung und wurde ganz unterschiedlich genutzt. Während andere der Cristo-Rei-Statue einen Besuch abstatteten, zog es uns in das Pilgerzentrum Deutschlands und Österreichs im Goethe-Institut in Lissabon. Dort kann man zur Ruhe kommen, Gebets- und Stilleräume aufsuchen, ein wenig schlafen, aber es wird auch die Möglichkeit geboten, Handys aufzuladen oder das WLAN zu nutzen. Das Nachmittagsprogrammm zeigte sich vielfältig – Konzerten, religiösen Angeboten wie Gottesdiensten und Beichtmöglichkeiten und vor allem aber dem Kennenlernen anderer Jugendlicher aus allen Teilen der Welt wurde viel Zeit eingeräumt. Hierzu werden vielfach Erinnerungsstücke ausgetauscht: Österreich-Anstecker, die wir von der Diözese Innsbruck erhalten, aber auch Bänder, die wir selbst zuhause gebastelt haben, werden Menschen aus anderen Ländern überreicht – und wir erhalten dafür andere zurück. Unsere Anhänger und Bänder reisen nun etwa nach Malaysia, Australien, Ecuador oder nach Brasilien! Ganz Lissabon ist voller Menschen – ganz unabhängig davon, wohin man kommt. Absolutes Highlight des Tages: Die Ankunft von Papst Franzikus zur Willkommensfeier und Messe. Der Weg, der für ihn durch die Menschenmassen gewählt wurde, war aus offensichtlichen Gründen nicht bekannt – aber wir standen tatsächlich am richtigen Ort und waren nur wenige Meter von Papst Franzikus entfernt, der mit dem Weltjugendtagsruf "Esta é a juventude do Papa!" (= Wir sind die Jugend des Vaters!) willkommen geheißen wurde.                             

Tag 8
Ein Tag zum Durchatmen. Nach der Katechese am Morgen entdeckten wir neue Winkel Lissabons, fanden den Weg zu weiteren Denkmälern der Stadt, wie etwa zu jenem für den Arzt José Tomás de Sousa Martins, der für seinen Kampf gegen Tuberkulose verehrt wird. Auch einen Strandbesuch in Baía dos Golfinhos konnten wir genießen.                             

Tag 9: Eine Nacht unter Sternenhimmel. Heute zogen wir mit Tausenden anderen zum Campo da Graça, wo wir die Nacht im Freien verbringen werden. Unglaublich viele Menschen befinden sich auf dem Gelände, das wir wegen seiner Größe noch nicht einmal ganz erkunden konnten. Es herrscht Partystimmung und wir knüpfen fortwährend Kontakte mit Jugendlichen aus aller Welt. Lissabon befindet sich zweifelsohne im Ausnahmezustand: U-Bahn-Stationen und Autobahnen wurden gesperrt, mittlerweile sichern auch Eurofighter den Luftraum zum Schutz des Papstes. Unser Nachtlager haben wir strategisch gut gewählt – es befindet sich direkt an dem Weg, den Papst Franzikus entlang kam! Heute Abend erwartet uns die Vigilfeier mit Papst Franzikus. 

Tag 10 + 11
Abschiede und Ausblicke. Nach einer Nacht unter dem Sternenhimmel Portugals wurden wir um 7:00 Uhr von einem besonderen Weckruf – Priester als DJ – aus unseren Träumen auf den Campo da Graça zurückgeholt. In der Nacht wurde viel gefeiert, es hatte den Anschein, manche würden überhaupt nicht schlafen. ;) Am Sonntag, dem letzten Tag des Weltjugendtages, fand die Verabschiedung und der Schlussgottesdienst mit Papst Franziskus statt. Und da bekanntlich aller guten Dinge drei sind, konnten wir den Papst auch dieses Mal bei seinem Eintreffen sehen! Besonders aufregend war die Bekanntgabe des Gastgeberlandes des nächsten Weltjugendtages im Jahr 2027: Südkorea! Nach und teilweise bereits während des Schlussgottesdienstes begaben sich die zahlreichen versammelten Menschen auf den Heimweg bzw. auf den Rückweg in ihre Unterkunft. Die sich dabei in Bewegung setzende Menschenmenge war schier unbeschreibbar. Auch wir machten uns auf den Rückweg und trafen an diesem Tag noch auf Bischof Hermann Glettler, der sich unseren vielen Fragen stellte. Mit einem letzten gemeinsamen Singen und einem Abschiedsessen endete der Tag und damit auch unsere Reise nach Lissabon zum Weltjugendtag 2023. Um 04:00 Uhr des nächsten Tages machten wir uns, mit vielen neuen Bekanntschaften und unvergesslichen Erinnerungen im Gepäck, auf den Weg zurück nach Österreich.                             

Liebe Elena, wir danken dir für die täglichen Berichte und die vielen festgehaltenen Momente, die wir miterleben durften – wir fühlten uns, als hättest du uns auf deine Reise und den Weltjugendtag mitgenommen! 
Videos und Bilder zu den Berichten gibt es auf unserer Facebook-Seite:  Pfarre Imsterberg | Imsterberg | Facebook                             

Die Reisegruppe der Diözese Innsbruck hat es in die Kathpress-Meldungen geschafft! Hier der Link zum Nachlesen: Kathpress | Weltjugendtag | Pilgergruppe DIBK